Im EILC stehen uns insgesamt drei Lehrer und vier Tutoren zur Verfügung. Der Kursleiter ist der Tapio. Was zu Beginn gleich einmal sehr positiv aufgefallen ist, es standen auf den Namenskärtchen keine Nachnamen. Tapio erklärte uns, dass zwischen Professoren und Studenten auf einer finnischen Universität ein sehr freundschaftliches Verhältnis gepflegt wird und sich daher jeder beim Vornamen anspricht.
Das Publikum des EILC ist bunt durchgemischt. Am dominantesten sind dabei Polen, Spanien und Deutschland vertreten, mit in etwa fünf Leuten pro Land (von 32 insgesamt). Weiters gibt es noch Tschechien, England, Belgien, Frankreich, Italien, Griechenland, Ungarn und natürlich Österreich, was er beim aufzählen gleich mal vergessen hätte, aber das haben wir dann eh nicht zugelassen J
Wie man nur unschwer erkennen kann ein buntes Völkchen.
Wie erwartet haben sich zu Beginn erst einmal die gleichsprachigen Leute zusammen gefunden. Um dem etwas entgegen zu wirken, wurden die späteren vier Gruppen so eingeteilt, dass die Länder, so gut wie möglich gemischt werden, was ich für sehr vorteilhaft halte. (Wobei der Roman und ich auch im privaten Bereich öfters Englisch zu sprechen.)
Die Aufteilung hat mich mit zwei Polinnen, zwei Spanierinnen, einer Ungarin, einem Deutschen und einem Engländer zusammengebracht. Die Gruppe hat sich sehr schnell als sehr nett herausgestellt und das liegt nicht nur am Frauenanteil. Als Tutorin wurde uns Veera zugeteilt. Der erste Eindruck den ich über Veera hatte, nämlich das sie ganz sicher ein Partygirl ist, sollte sich nur wenig später als wahr herausstellen :)
Grund für die Gruppeneinteilung war folgende, jede Gruppe macht mit dem zugeteilten Tutor einen Rundgang durch die Uni und einen Rundgang durch die Stadt, um die wichtigsten Dinge erledigen zu können. Der Uni Rundgang war eher für die Leute gedacht, die im Anschluß an den EILC an der Uni bleiben.
Der zweite Teil war also der Rundgang durch die Stadt. Einerseits um zu erfahren wo man ein finnisches Bankkonto erstellen kann, eine Wertkarte fürs Handy zu kaufen, zu sehen wo und ob es Fahrräder zu mieten/kaufen gibt und vieles mehr.
Fahrräder sind hier in Finnland sehr beliebt und dementsprechend hatten wir leider Pech, da alle Räder vermietet waren. Nur noch Räder zum Kaufen gibt es, was wir wahrscheinlich auch machen werden. Ein Rad zu kaufen kostet ab 20 Euro aufwärts. Ein Rad zu mieten kostet 7 Euros für ein Monat, oder 35 Euros für sechs Monate, also sehr billig.
Hier in Joensuu, oder wahrscheinlich generell Finnland, gibt es große Second-Hand Shops. Diese Shops verkaufen alles mögliche, vom TV-Sessel über die Kaffeemaschine bis hin zum Schuhwerk. Und das alles zu einem echten Schnäppchenpreis. Beispielsweise kostet ein Ledersessel fürs Wohnzimmer 15 Euros, oder ein Leder TV-Sessel 25 Euros, Vorhänge 2 - 4 Euros. Eine gute Alternative für diejenigen die etwas Geld sparen wollen.
Was für uns natürlich noch wichtig war, sind diverse Bars und andere Locations. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt kam die "Erfahrung" von Veera voll zur Geltung *gg*
Sie hat uns jede Menge Bars im Zentrum von Joensuu gezeigt, welche echt super zum Fortgehn sind. In finnischen Bars ist zu beachten, dass es stellenweise ein Mindestalter gibt. Manche Lokale darf man ab 18 betreten, andere wiederum mit 19 oder 21 Jahren. Meistens gilt diese Beschränkung an den Wochenenden, wo es dann auch sehr häufig Eintritt zu zahlen gibt.
Bei dem Rundgang durch die Stadt, haben wir dann auch gleich mal beschlossen eine spontane Party am Abend zu veranstalten. Dazu sollte ich allerdings wieder in einem eigenen Beitrag schreiben, weil das würde diesen Text noch mehr in die Länge ziehen :)
Zum Abschluß sind wir dann noch in eine der zahlreichen Mensas essen gegangen. Das Essen war sehr gut (man kann sich hier selber die gewollten Mengen aufs Teller legen). Das Menü inklusive Salat und so weiter, kostet mit der Studentenkarte 2,15 Euros, was wie sich jeder denken kann, seeeehr billig ist.
Der erste Tag war sehr toll, die Leute sind Klasse und ich freu mich auf eine tolle Zeit hier in Finnland. Achja, was mir etwas zu bedenken gegeben hat, war die Aussage des Kursleiters "..for a foreigner it is impossible to learn finnish, but.." *g*
Inzwischen kann ich allerdings schon ein paar Wörter bzw. Phrasen, eine der wichtigsten ist natürlich Kahvy und Sokkeri (Kaffee und Zucker), oder Kiitos für Danke, oder isotuopi (Ein großes Bier bitte).... und noch einiges mehr, die coolste Phrase kommt passend dazu im Eintrag der Party *g*
PS.: Diejenigen die hoffen mich auf einem Tanzvideo in finnischer Folklore zu sehen, müssen bangen. Der "Tanzkurs" ist nicht offizieller Teil des EILCs, die Teilnahme ist daher freiwillig *g*, ebenso freiwillig ist eine Kanufahrt, leider sind dort nur 8 Plätze frei, es wird sich also herausstellen, ob ich einer von den 8 sein werde, gemeldet hab ich mich (Roman auch). Generell wird sehr viel außerhalb des offiziellen Teils angeboten, so dass wir nach der offiziellen Schulzeit 9-13 Uhr noch jede Menge Vorträge, Ausflüge usw. machen bzw. besuchen können. Der Plan ist meist bis 18 Uhr voll und manchmal darüber hinaus mit offenem Ende.
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